Europa elektrifiziert den Busverkehr: Was die Zahlen von 2025 bedeuten?

In Europa wurden von Januar bis September bereits 8.051 batterieelektrische Busse über 8 Tonnen neu zugelassen

Elektrifizierung ist im Busverkehr nicht mehr das Thema für Pilotprojekte und Pressefotos. Sie ist 2025 messbar im Markt angekommen und sie zieht das Tempo an. In Europa wurden von Januar bis September bereits 8.051 batterieelektrische Busse über 8 Tonnen neu zugelassen. Das sind 2.565 mehr als im Vorjahreszeitraum, ein Plus von 46 Prozent.  

Und das ist erst der Anfang der Geschichte. Denn hinter der Zulassungsstatistik steckt eine Veränderung, die du in der Leitstelle sofort spürst: Neue Fahrzeuge bringen neue Abhängigkeiten. Neue Abhängigkeiten bringen neue Fragen. Und genau da entscheidet sich, ob Elektrifizierung deinen Betrieb stabiler macht oder hektischer. 

Die Marktbewegung in einem Blick: E Anteil steigt, Hybrid fällt 

Schauen wir zuerst auf die belastbaren Eckdaten aus der EU Statistik. 

In der Europäischen Union wurden in den ersten drei Quartalen 2025 6.444 elektrisch ladbare Busse zugelassen. Rechnet man das Vereinigte Königreich sowie EFTA Länder dazu, liegt die Zahl bei 9.346. 

Der Anteil elektrisch ladbarer Busse in der EU steigt dabei auf 22,7 Prozent. Gleichzeitig verlieren klassische Übergangstechnologien sichtbar an Gewicht: Hybridbusse sinken um 32,7 Prozent und liegen nur noch bei 6,3 Prozent Marktanteil. Diesel dominiert zwar weiterhin, fällt aber weiter und liegt bei 64,2 Prozent Marktanteil.  

Kurz gesagt: Der Markt bewegt sich weg vom „wir testen mal“ hin zu „wir beschaffen jetzt im großen Stil“. 

Batterie ist der Taktgeber: Wer vorne liegt 

Im Elektro Segment setzt sich 2025 klar die Batterie durch. Das sieht man nicht an einer These, sondern am Verhältnis: 8.051 BEV Zulassungen stehen 408 Brennstoffzellenbusse gegenüber.  

Auch die Hersteller Rangliste zeigt, wie wettbewerblich der Markt geworden ist. In Europa liegen bei BEV in Q1 bis Q3 2025 vorne: 

  • Yutong: 1.180 Einheiten, 14,7 Prozent Marktanteil
  • Daimler Buses: 1.044 Einheiten
  • MAN: 944 Einheiten, 11,7 Prozent Marktanteil 
  • BYD: 869 Einheiten 
  • Iveco Heuliez: 834 Einheiten 
    Dahinter folgen unter anderem Wrightbus, Solaris, Alexander Dennis und Volvo mit stabilen, aber kleineren Volumina.  

Was heißt das für dich als Betreiber ganz konkret? Die Fahrzeuglandschaft wird heterogener, Lieferketten und Servicemodelle unterscheiden sich, und du brauchst im Betrieb eine Klammer, die alles zusammenhält. Diese Klammer heißt: Prozesse plus Daten. 

Wasserstoff wächst schnell, bleibt aber Nische und wird strategisch 

Wasserstoffbusse wachsen 2025 deutlich, bleiben aber zahlenmäßig klein: 408 Brennstoffzellenbusse in Q1 bis Q3, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Besonders auffällig ist Deutschland: 266 Zulassungen und damit ein sehr großer Anteil am europäischen Volumen.  

Im Herstellerbild dominiert Solaris mit 222 Fahrzeugen und 54 Prozent Marktanteil, gefolgt von Daimler Buses (74), Wrightbus (41) und CaetanoBus (39).  

Wasserstoff wird damit zur strategischen Ergänzung für bestimmte Einsatzprofile. Aber: Sobald du ihn im Betrieb nutzt, steigen die Anforderungen an Planung und Monitoring noch einmal, weil Betankungsfenster, Infrastruktur und Reservekonzepte anders funktionieren als bei Depotladung. 

E-Bus integrieren

Wenn du darüber sprechen möchtest, wie du E Busse Schritt für Schritt in deinen Regionalverkehr integrierst, ohne deinen Alltag in der Leitstelle zu überlasten, lass uns miteinander sprechen. 

Der Markt verschiebt sich geografisch: Einige Länder sind schon „mehrheitlich elektrisch“ 

Die großen Volumenmärkte bleiben aktuell UK, Deutschland und Italien. Allein im Vereinigten Königreich wurden in Q1 bis Q3 1.866 BEV Busse zugelassen. Deutschland folgt mit 972, Italien mit 786. 

Gleichzeitig gibt es Länder, die einen symbolischen Schritt bereits hinter sich haben: In Dänemark, Rumänien, den Niederlanden, Norwegen und Belgien sind in Q1 bis Q3 2025 mehr als die Hälfte der neu zugelassenen Busse bereits elektrisch oder Plug in Hybrid. Belgien hat dabei einen besonders starken Sprung gemacht.  

Das ist wichtig, weil es zeigt: Elektrifizierung ist nicht nur eine EU Vorgabe. Sie wird in manchen Märkten bereits zum Normalzustand. 

Warum das Tempo steigt: Regulierung, Quoten, Kostenkurven 

Es gibt drei Treiber, die gerade zusammenkommen. 

  1. Beschaffung wird politisch verbindlicher.
    Die Clean Vehicles Directive legt nationale Mindestziele für die Beschaffung sauberer Fahrzeuge fest. Für viele Länder gilt bei Bussen: 45 Prozent „clean“ bis Ende 2025 und 65 Prozent von 2026 bis 2030. Und entscheidend: Mindestens die Hälfte dieser Bus Quote muss über Zero Emission Busse erfüllt werden. Mobility and Transport
  2. CO2 Vorgaben für schwere Nutzfahrzeuge werden strenger.
    Die EU hat strengere Regeln zur Senkung der CO2 Emissionen bei schweren Fahrzeugen beschlossen. In diesem Rahmen wird auch der Pfad für Stadtbusse klar in Richtung Zero Emission gezogen. Reuters
  3. Die Wirtschaftlichkeit verbessert sich.
    TCO Analysen für Europa zeigen, dass die wirtschaftliche Attraktivität je nach Land stark variiert, aber in mehreren Märkten bereits sehr gut darstellbar ist, unter anderem getrieben durch Dieselpreise und Betriebskosten.
    Parallel sinken Batteriepreise weiter. BloombergNEF berichtet für 2025 einen globalen Durchschnitt von 108 US Dollar pro kWh. BloombergNEF+1 

Städte beschleunigen zusätzlich: Ziele, Zonen, Infrastruktur und neue Betriebskonzepte 

Viele Städte denken nicht nur in EU Mindestquoten, sondern in eigenen Zeitplänen und Luftreinhalteplänen. Transport and Environment nennt 54 europäische Städte mit Zielen für eine Zero Emission Busflotte bis 2035. T&E 

Und was man dabei oft unterschätzt: Elektrifizierung ist nicht nur Fahrzeugbeschaffung. Es ist Infrastruktur plus Betriebssystem. 

Beispiel Ladeinfrastruktur: Städte und Betriebe setzen zunehmend auf Simulations und Optimierungsmodelle, um Ladepunkte, Umläufe und Leerfahrten so zu planen, dass der Takt stabil bleibt. Für Athen wird genau so ein Optimierungsansatz beschrieben, inklusive Standort und Ladeart Abwägung.  

Das passt zu dem, was wir immer wieder sehen: Sobald du von zehn auf fünfzig Fahrzeuge skalierst, reicht Bauchgefühl nicht mehr. 

Was das für deinen Alltag bedeutet: Mehr Fahrzeuge, mehr Variablen, mehr Abhängigkeiten 

Mehr E Busse bedeuten neue Stellschrauben, die im Dieselalltag kaum eine Rolle gespielt haben: 

  • Ladefenster und reale Ladezeiten je Standort
  • Energieverbrauch je Linie, je Umlauf, je Wetterlage
  • Reichweitenpuffer und Reservekonzepte 
  • Standzeiten, Verfügbarkeit, Störgründe und Werkstattprozesse 
  • Umlaufwechsel und Fahrgastinformation bei kurzfristigen Anpassungen 
  • Bei Brennstoffzelle zusätzlich: Betankungsfenster, Infrastrukturverfügbarkeit, Ausfälle 

Wenn man das bildlich greifen will: Du leitest kein Orchester mit mehr Musikern, du leitest plötzlich ein Orchester mit neuen Instrumenten. Das Stück ist dasselbe, aber ohne Dirigenten klingt es schnell nach Chaos. 

Schritt 1: Die Datenbasis, die du vor dem Skalieren brauchst 

Wenn du 2026 oder 2027 größere Stückzahlen planst, ist der wichtigste erste Schritt nicht die nächste Fahrzeugbestellung. Es ist ein belastbares Reporting. 

Diese Kennzahlen solltest du so aufsetzen, dass sie im Alltag automatisch mitlaufen und nicht erst in einer Excel Rettungsaktion entstehen: 

  • Energieverbrauch pro Umlauf und Tagesleistung
  • Ladeverläufe und reale Ladezeiten je Depot und Ladepunkt
  • Verfügbarkeit je Fahrzeug und häufigste Störursachen 
  • Pünktlichkeit und Anschlusssicherung unter neuen Randbedingungen 
  • Umlauf und Dienstplanung inklusive Reserve und Pufferlogik 
  • Für Brennstoffzelle: Betankungsfenster, Ausfallmuster, Umlaufreserven 

Der Markt ist schnell, dein Betrieb muss stabil bleiben 

2025 zeigt schwarz auf weiß: Batterieelektrisch ist die dominante Richtung, Wasserstoff wächst als Ergänzung, Hybrid fällt zurück, und einige Länder sind bereits mehrheitlich elektrisch unterwegs. Sustainable Bus+3Sustainable Bus+3ACEA+3 

Die entscheidende Frage lautet jetzt nicht mehr „ob“, sondern „wie gut“. Und wie gut wird es dann, wenn du deine Daten sauber im Griff hast. 

Wenn du möchtest, schauen wir uns gemeinsam an, welche Kennzahlen deiner Leitstelle wirklich helfen und wie du daraus ein Reporting machst, das den Alltag ruhiger statt hektischer macht. Buche dir dafür ein Demogespräch mit mir, dann gehen wir strukturiert durch deine Linien, deine Fahrzeuge und deine Zeitachsen.